Besichtigung Festung Magletsch
Besichtigung Festung MagletschBei regnerischem Wetter hat sich eine kleine, aber feine Truppe der OG Aarau am Samstag, 15. Juni in der Aarauer Fehrstrasse getroffen, um eine der eindrücklichsten Wehranlagen der Schweiz zu erkunden und mehr über dessen Geschichte zu erfahren.
Die erste Station an diesem Tag war die Geschichte über die erste Nationalstrasse der Schweiz, wenn auch nicht offiziell. Knapp vor dem Maziferkopf steht die Befestigung Schollberg mit beidseits gerichteten Kanonen. Diese wurde später mit einer Zenturion Bunkerkanone ergänzt, um dem Feind entgegenzuwirken. Im einzigen Bunker mit Photovoltaik der Schweiz konnten wir eindrücklich sehen, wie nahe die Verteidiger der Schweiz unter ständiger Furcht vor dem Feind hätten ausharren müssen.
Nach der Besichtigung weiterer Anlagen, welche den Feind gestaffelt hätte aufhalten sollen, konnten wir uns dann doch in höhere Lagen zum Mittagessen zurückziehen. Anschließend wurden wir in der Artilleriefestung Magletsch von einer 10.5cm Kanone vor einer eindrückliche Wandzeichnung des Drachenhauses empfangen. Erst tiefer in der Anlage konnten wir das Drehpodest, welches betoniert werden musste, erkennen, mit welchem die einfahrenden LKW gewendet worden wären. Die Werkinfrastruktur war für 381 Mann ausgelegt und umfasste zwei Wasserreservoirs mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 1.6 Millionen Liter Trinkwasser, drei je 200 PS starke Sulzer Schiffsdiesel für die Stromproduktion, zwei Treibstofftanks zu je 100'000 l Diesel, eine leistungsstarke Lüftungsanlage sowie eine Telefonzentrale und sogar eine eigene Bäckerei, Wäscherei und ein Spital mit 70 Betten. Ein Teil der Anlage wird heute noch als Truppenunterkunft benutzt.
Am Geländemodell wurde uns die Grösse und Kampfkraft der Festung Magletsch nochmals erläutert. So bestand diese aus 12 Artilleriewerken, 15 Infanteriewerken, mehr als 150 Bunkern, 160 vorbereiteten Sprengobjekten, 16 permanenten Seilbahnen und vielem mehr.
Leider ist an diesem Tag die Zeit viel zu schnell vergangen und wir konnten nur einen Teil der gesamten Anlage besichtigen, denn um alles wirklich zu sehen, bräuchte man Wochen. Dies ist unter anderem unserem genialen Führer Otmar geschuldet, welcher vor Jahren seinen Dienst in dieser Anlage verrichtete.
Wir danken unserem Anlasssponsor für diesen unvergesslichen Tag!